Saftrille fräsen - Fräsvorrichtung für die Oberfräse
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Hast Du Probleme, eine gleichmäßige Saftrille zu fräsen? Oder bist Du besorgt, dass Du Dein wundervolles Schneidebrett beim Fräsen der Saftrille ruinierst, weil die Fräsung ungleichmäßig wird?
Die Sorge ist nicht ganz unbegründet, denn das Fräsen einer gleichmäßigen Saftrille kann eine Herausforderung sein. Freihändig wirst Du vermutlich nie eine saubere Rille fräsen können. Selbst wenn Du den mitgelieferten Fräsanschlag nutzt, ist die Herstellung einer perfekten Rille schwer.
Obwohl das Fräsen von Saftrillen eine anspruchsvolle Aufgabe sein kann, kann eine Fräsvorrichtung den Prozess erheblich vereinfachen und präzisere Ergebnisse liefern. Mit der hier vorgestellten Fräsvorrichtung für die Oberfräse kannst Du mühelos perfekte Saftrillen fräsen – und Deinem Schneidebrett den letzten Schliff verleihen.
Hole Dir die Baubeschreibung
Willst Du die Vorrichtung nachbauen? Dann möchte ich Dir die exklusive PDF-Baubeschreibung ans Herz legen. In dieser ausführlichen Anleitung erhältst Du Schritt-für-Schritt-Anweisungen und nützliche Tipps, um Deine eigene Fräsvorrichtung zu bauen und perfekte Saftrillen zu fräsen. Selbstverständlich sind darin die technischen Zeichnungen mit Maßen enthalten.
Ich möchte die Vorrichtung nachbauen!Für was eine Saftrille ins Brett fräsen?
Grundsätzlich gibt es meiner Meinung nach zwei Gründe für eine Saftrille in einem Schneidebrett: einen optischen und einen funktionalen.
- Eine Saftrille sieht gut aus. Die runde umlaufende Nut ist ein optisches Highlight und wertet das Schneidebrett auf.
- Mit einer Saftrille verhinderst Du, dass Obst- oder Gemüser aber vor allem auch Fleischsaft auf die Küchenarbeitsplatte und schließlich (schlimmstenfalls) auf den Boden läuft. Die Flüssigkeit sammelt sich stattdessen in der Nut. Du kannst sie anschließend bequem in das Spülbecken auskippen.
Materialien und Werkzeug für den Bau der Fräsvorrichtung
Für das Saftrillen Jig benötigst Du stabiles, verwindungsfreies Material. Wähle also entweder Multiplex oder MDF. Beides ist stabil genug. Deine Fräsvorrichtung muss schließlich zwei Aufgaben erfüllen.
- Sie darf sich über die Zeit nicht verziehen. Andernfalls verläuft Deine Fräsung.
- Das Jig darf sich bei der Benutzung nicht verbiegen. Das könnte passieren, wenn Du die Oberfräse gegen den Anschlag drückst und das Material zu weich ist. Es würde nachgeben und Du erhältst eine krumme Fräsung.
Stückliste
Nummer | Beschreibung | Menge | Länge | Breite | Stärke | Material |
---|---|---|---|---|---|---|
LA-GP | Längsanschlag Grundplatte | 2 | 692 | 30 | 15 | MPX |
LA-AS | Längsanschlag Anschlag | 2 | 707 | 60 | 15 | MPX |
QA-GP | Queranschlag Grundplatte | 2 | 492 | 30 | 15 | MPX |
QA-AS | Queranschlag Anschlag | 2 | 507 | 60 | 15 | MPX |
Alle Maße in mm |
Werkzeug und Material
- Für den Zuschnitt benötigst Du eine (Tisch-)Kreissäge. Ich habe meine Festool CS 70 genutzt.
- Für das Fräsen der Nuten benötigst Du eine Oberfräse. Ich habe meine Makita RT0702C (Amazon) Einhandfräse genutzt.
- Zum Fräsen brauchst Du
- einen 6 mm Nutfräser für die Nuten und
- später einen 5 oder 6 mm Hohlkehlfräser für die Saftrinnen
- Für die lösbare Verschraubung der Vorrichtung benötigst Du M6 Einschraubmuttern und M6x25 Flügelschrauben
Merkmale einer guten Vorrichtung
Die Fräsvorrichtung muss ein paar grundlegende Merkmale erfüllen, damit sie flexibel einsetzbar ist:
- Das Jig muss viele verschiedene Größen von Schneidebrettern mit Rillen versehen können.
- Auch bei großen Größen muss die Vorrichtung verwindungs- und verbiegungsfrei bleiben.
Die erste Voraussetzung wird durch den Verstellweg der Anschläge erreicht. Die durchgängigen Nuten erlauben es, die Anschläge frei zu positionieren und anschließend festzuziehen. Mit meiner Vorrichtung kann ich bis zu 600x450 große Schneidbretter bearbeiten.
Die zweite Voraussetzung wird durch die L-förmige Verleimung der Anschläge mit den Grundplatten erreicht. Die Grundplatten sorgen also einerseits für Stabilität. Andererseits definieren sie durch ihre Breite den Abstand der Saftrille zur Brettkante.
Baubeschreibung
Das Jig zum Fräsen einer Saftrille ist in wenigen Schritten gebaut. Du musst:
- Das Material zuschneiden und die Nute für die Schrauben fräsen
- Die Einschraubmuttern anbringen
- Die Einzelteile verleimen und die Vorrichtung "zusammenbauen"
Zuschnitt und Nut fräsen
Als erstes habe ich das Plattenmaterial zugeschnitten. Für die beiden Längsanschläge (LA-GP und LA-AS) habe ich 15mm Birke Multiplex genommen. Für die beiden Queranschläge (QA-GP und QA-AS) habe ich 15 mm Spanplatte zugesägt.
Grund für die Spanplatte ist schlicht, dass sie rumlag und nahezu die perfekte Größe hatte. Es war also der geringste Verschnitt.
Da die vorhandene Spanplatte vergleichsweise dicht ist und die Grundplatte der Anschläge nochmal für erhöhte Stabilität sorgt, dürften sich hier später keine Nachteile ergeben. Durch die zwei unterschiedlichen Materialien lassen sich Queranschlag und Längsanschlag auch gut auseinanderhalten.
Ich würde Dir trotzdem empfehlen, durchweg Multiplex zu nehmen. Nach dem Zuschnitt habe ich die Position der durchgängigen 6mm Nut angezeichnet.
Um den Fräser zu schonen habe ich mit einem 5-mm-Bohrer den Anfang der Nut vorgebohrt. Der Fräser kann so leichter in das Material eintauchen. Das Vorbohren erhöht auch die Sicherheit, weil es das Rückschlagrisiko verringert.
Wenn Du den Fräser noch stärker schonen willst, kannst Du mit einem 5 oder besser 4-mm-Bohrer auf der gesamten Länge der Nut vorbohren. Der Fräser muss dann nur sehr wenig Material abnehmen.
Anschließend habe ich die Nut in mehreren Durchgängen gefräst. In jedem Fräsgang habe ich etwa 3mm abgenommen.
Damit ich die Fräshöhe nicht nach jeder Fräsung verstellen muss, habe ich das Werkstück einfach um 180° gewendet und jeweils von beiden Seiten gefräst.
Einschraubmuttern anbringen
Die Fräsvorrichtung ist flexibel an verschiedene Schneidebrettgröße anpassbar. Damit das funktioniert muss sie verschraubbar sein.
Hierfür bohre ich in das Stirnholz der Anschläge (LA-AS/QA-AS) Einschraubmuttern ein. Zuerst müssen die Löcher allerdings angezeichnet werden. Der kleine Starrett Kombinationswinkel macht sich hier wieder bezahlt.
Anschließend müssen die Löcher gebohrt werden. Welchen Bohrdurchmesser und welche Bohrtiefe Du wählen musst, richtet sich nach den verwendeten Einschraubmuttern. Die oben verlinkten Einschraubmuttern benötigen ein 8mm Bohrloch und etwa 12 mm + 1-2mm Bohrtiefe.
Die Position der Bohrlöcher bzw. der Einschraubmuttern muss natürlich mit der gefrästen Nut fluchten. Das ist hier problematisch, weil in Hirnholz von Multiplex gebohrt wird.
Aufgrund der Schichtstruktur des Materials verläuft der Bohrer gerne. Ich empfehle Dir also dringend, die Bohrlöcher vorzukörnen.
Vor dem Bohren habe ich die Bohrlöcher vorgekörnt, damit sie mir nicht verlaufen.
Anschließend habe ich die Löcher mit einem 8-mm-Borher gebohrt und die Einschraubmuttern eingedreht.
Hole Dir die Baubeschreibung
Willst Du die Vorrichtung nachbauen? Dann möchte ich Dir die exklusive PDF-Baubeschreibung ans Herz legen. In dieser ausführlichen Anleitung erhältst Du Schritt-für-Schritt-Anweisungen und nützliche Tipps, um Deine eigene Fräsvorrichtung zu bauen und perfekte Saftrillen zu fräsen. Selbstverständlich sind darin die technischen Zeichnungen mit Maßen enthalten.
Ich möchte die Vorrichtung nachbauen!Prinzipiell sind die einzelnen Teile dann bereits fertig. Sie können also verleimt werden.
Verleimen, Zusammenbau und Endbehandlung
Vor dem Verleimen habe ich die Teile einmal probehalber „zusammengebaut“. Ich habe also ein Brett in die Mitte und die Anschläge aneinander gestellt. Anschließend habe ich sie noch mit einer M6 Schraube verschraubt.
Es hat alles gepasst. Die Anschläge lassen sich gut verstellen und wieder befestigen. Es war also Zeit, die Anschläge mit den Grundplatten zu verleimen.
Tipps und Tricks für perfekte Saftrillen
- Vermeide Brandspuren: Fräse in mehreren Schritten und nimm in jedem Schritt maximal 3mm an Material ab. So fräst Du sicher, kontrolliert und vermeidest Brandspuren.
- Überwache die Frästiefe während des Fräsens: Verwende den Tiefenanschlag an Deiner Oberfräse, um die gewünschte Tiefe genau einzuhalten. Überprüfe regelmäßig die Frästiefe und korrigiere sie bei Bedarf.
- Umgang mit unterschiedlichen Holzarten und deren Eigenschaften: Unterschiedliche Holzarten erfordern angepasste Fräsgeschwindigkeiten. Je härter das Holz, desto geringer sollte die Frästiefe und Dein Vorschub sein. Am härtesten ist immer Stirnholz.
Sicherheitshinweise beim Fräsen von Saftrillen
- Schutzkleidung und -ausrüstung: Trage immer Schutzbrille, Gehörschutz und eine Staubmaske, um Dich vor Verletzungen und gesundheitlichen Risiken zu schützen.
- Sicheres Arbeiten mit der Oberfräse und Fräsvorrichtung: Stelle sicher, dass Deine Oberfräse und Fräsvorrichtung ordnungsgemäß funktionieren und sicher befestigt sind. Überprüfe vor dem Fräsen alle Einstellungen und Befestigungen.
- Vermeidung von Rückschlägen und anderen Gefahren: Vermeide das Fräsen mit zu hoher Geschwindigkeit oder zu großem Vorschub, um Rückschläge und andere Gefahren zu verhindern. Achte darauf, die Oberfräse kontrolliert und gleichmäßig zu führen, um ein sicheres und präzises Fräsergebnis zu gewährleisten.
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