Zwingenhalter für Schraubzwingen

Lesezeit: 5 Min.

Wenn Schraubzwingen keinen festen Platz in der Werkstatt haben, sorgen sie schnell für Unordnung. Mit einem Zwingenhalter kannst Du Schraubzwingen platzsparend an einem festen Platz aufräumen. Dann nehmen sie durch ihre Länge nicht mehr viel Platz in der Werkstatt ein und es wird gutes Stück ordentlicher in der Werkstatt.

Schraubzwingen sind sortiert in einem Schraubzwingenhalter, der an der Wand montiert ist, aufgeräumt.

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Die Teile des Zwingenhalters

Sebastian Reichl bei Massives Holz-Powerrack für Dein Homegym am 14. Nov 2021Der Zwingenhalter hat eine Länge von 600mm und ist 100mm breit. Der Abstand zwischen den beiden Längsbrettern liegt bei 200mm. Alle 25mm ist eine 10mm breite abgesetzte Nut in die Längsbretter eingesägt. Sie nehmen die Zwingen auf. Die Nut hat eine Tiefe von ca. 70mm – je nachdem, wie groß Deine maximale Schnitttiefe auf der Tischkreissäge ist.

NummerBeschreibungMengeLängeBreiteStärkeMaterial
1Längsbrett2600mm100mm25mmKiefer Leimholz
2Querbrett2200mm100mm25mmKiefer Leimholz
Alle Maße in mm

Tatsächlich sind die Maße meines Zwingenhalters in allen Dimensionen etwas kleiner. Das liegt daran, dass ich Restholz verwendet habe und mir dachte: „Das wird schon passen“. Meine Restholzbretter waren nur 70mm breit und haben daher nur 40mm tiefe Nuten. Das ist schon fast zu kurz. Die Zwingen halten zwar okay, aber eben nicht 100% sicher. Deswegen habe ich in der Stückliste beide Bretter breiter gemacht, damit die Nuten tiefer geschnitten werden können.

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Markieren und nuten der Zwingenaufnahme

Zuerst habe ich die vier benötigten Bretter von einem Restholz abgelängt. Auf den Längsbrettern habe ich anschließend die Position der abgesetzten Nuten markiert.

Wichtig ist, die Abfallflächen der Nuten, die ausgesägt werden, zu markieren/schraffieren. Markierst Du sie nicht, kann es sein, dass Du beim Aussägen der Nuten an der falschen Stelle sägst.

Die Nuten habe ich 10mm breit gemacht. Schraubzwingen brauchen grundsätzlich nur ca 6-7mm. Die zusätzliche Breite habe ich 

Auf Fichtenbrettern wird die Position der abgesetzten Nuten sowie die Nuttiefe mit Bleistift markiert
Markieren der abgesetzten Nuten und schraffieren der Abfallflächen innerhalb der Nuten

Die Nuten habe ich auf meiner CS 70 mit der Zugsägefunktion geschnitten. Damit die Nuten beider Bretter später fluchten, habe ich die Bretter bündig mit einer Zwinge zusammengepresst und beide Bretter gleichzeitig gesägt.

Ich habe jeweils die beiden äußeren Schnitte einer Nut zuerst gesägt, da diese beiden Schnitte die mühseligeren Schnitte sind – schließlich müssen sie akkurat sein. Die Schnitte in der Mitte sägen dann nur noch das Abfallholz aus. Dabei muss nichts genau ausgerichtet werden.

Auf der Kreissäge werden die Nuten zur Aufnahme der Schraubzwingen geschnitten
Zuerst werden die Schnitte an den äußeren Linien der Nuten gesägt.

Bei jedem Schnitt habe ich die beiden Bretter mit einer Einhandzwinge am Winkelanschlag fixiert. Das verringert die Rückschlaggefahr durch das sich bewegende Sägeblatt. Zusätzlich wandert der Schnitt nicht aus und ist genau der Linie, an der ich ihn haben will. 

Die vier Teile des Zwingenhalterrahmens liegen abgelängt und genutet auf der Werkbank
Die fertig geschnittenen Teile des Zwingenhalters

Die Fase, die am unteren Brett sichtbar ist, habe ich eingefräst, um zu testen, ob die Zwingen durch die Fase besser halten.Das tun sie nicht – eher im Gegenteil. Das kannst Du Dir also getrost sparen.

Zusammenbau und Endbearbeitung des Zwingenhalters

Nach dem Nuten habe ich die Schraublöcher zur Wandbefestigung vorgebohrt. Ein typischer 3-4mm Holzbohrer ist nicht lang genug, um das Loch zu bohren, da die Nut nicht breit genug für den Akkubohrer ist. Eine Alternative wäre es, die Position des Bohrlochs auf der Rückseite anzuzeichnen und dann zu bohren. Nachdem aber eine selbstbohrende Schraube genau neben mir lag, hab ich einfach mit dieser das Schraubloch „vorgebohrt.“

Ein Akkuschrauber liegt neben dem Zwingenhalterbrett, nachdem die Löcher zur Wandbefestigung gebohrt wurden
Die Schraublöcher habe ich unkonventionell mit einer Schraube „vorgebohrt“.

Der letzte Fertigungsschritt ist, den Zwingenhalter zu verleimen. Das ist mit vier Zwingen schnell erledigt. Auf das Schleifen vor dem Verleimen habe ich verzichtet. Der Zwingenhalter wird schnell Dellen durch das Einräumen der Zwingen bekommen, weil Kiefer ein sehr weiches Holz ist. Daher habe ich mir bei diesem Projekte das Schleifen gespart.

Mit Einhandhobel und Schleifpapier werden die Kanten des Schraubzwingenhalters gebrochen
Die Kanten werden mit Einhandhobel und Schleifpapier gebrochen

Nach dem Verleimen habe ich die Kanten gebrochen. Das geht am schnellsten mit dem Einhandhobel. Die Kanten der Nuten habe ich mit etwas Schleifpapier gebrochen, weil eine Bearbeitung mit dem Hobel dort nicht möglich ist.

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Im Anschluss daran, blieb mir nur noch übrigt, den Zwingenhalter mit zwei Schrauben an der Wand zu befestigen und die Schraubzwingen ordentlich darin aufzuräumen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn wieder ein Stück Unordnung in der Werkstatt für „immer“ aufgeräumt wird.

Schraubzwingen liegen unsortiert auf einem Haufen auf der Werkbank
Ein typischer Stapel am Zwingen, wie er oft in der Werkstatt zu sehen war.

Der Zwingenhalter nimmt alle meine Zwingen auf, die bisher mehr weniger (un-)ordentlich in der Werkstatt im Weg lagen. Der Stapel an Zwingen ist immer ein wenig hin und her gewandert, je nachdem, wo er gerade am wenigsten im Weg war. Jetzt haben alle Zwingen ihren Platz und sind auch nicht mehr im Weg, wenn sie nicht gerade benutzt werden. Zumindest, wenn sie konsequent weggeräumt werden. Das ist zwar nicht immer der Fall, aber das Wegräumen geht schneller und passiert öfter, seitdem die Zwingen ihren feste Platz haben. Daher kann ich Dir nur empfehlen, den Zwingenhalter nachzubauen.

Nahaufnahme des Schraubzwingenhalters mit einsortierten Schraubzwingen
Die Schraubzwingen sauber und griffbereit im Zwingenhalter aufgereiht

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