Was ist das System 32 mm?
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Wenn Du Dich für den Möbelbau begeisterst, hast Du sicher schon mal von dem System 32 gehört. Aber weißt Du auch, was sich hinter diesem Begriff verbirgt und welche Vorteile das System für Dich hat? In diesem Beitrag stellen wir Dir das System 32 mm vor und zeigen Dir, wie Du es richtig einsetzt, um perfekte Möbel zu bauen.
Wenn Du Möbel selbst bauen oder umbauen möchtest, kommst Du um das System 32 mm nicht herum. Es ist ein Möbelkonstruktions- und Fertigungsprinzip für die rationale Herstellung von anpassbaren Möbeln und beschreibt ein Bohrlochraster mit einem Bohrungsabstand von 32 mm. Sehr viele, wenn nicht alle, heutzutage in Europa professionell gefertigten Schränke sind nach diesem Standard gebaut. In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du über System 32 Möbel wissen musst.
Was ist das System 32 mm?
Das System 32 mm ist ein Konstruktions- und Fertigungsprinzip für anpassbare Möbel, das auf Reihenlochbohrungen im Abstand von 32 mm basiert. Diese Bohrungen sind in den Korpusseiten eines Möbelstücks angebracht und dienen dazu, Verbindungselemente wie Schrauben oder Beschläge anzubringen. Der Abstand der Bohrungen ist standardisiert und beträgt exakt 32 mm, was eine hohe Flexibilität bei der Konstruktion der Möbel ermöglicht.
Warum ist das System 32 mm für Holzwerker interessant?
Das System 32 ist für Hobby-Holzwerker aus mehreren Gründen interessant. Zum einen ermöglicht es – mit einer guten Bohrlehre – eine präzise und schnelle Fertigung von Möbeln.
Die Reihenlochbohrungen im Abstand von 32 mm erlauben eine hohe Flexibilität bei der Platzierung von Regalböden, Schubladen oder anderen Beschlägen und Elementen. Dies spart Zeit und Aufwand bei der Planung und der Produktion von Möbeln.
Zum anderen erlaubt das System 32 eine einfache Demontage und Wiedermontage von Möbeln, was besonders für den Transport oder Umzug von Vorteil ist. Darüber hinaus ist das System 32 weit verbreitet und es gibt eine Vielzahl von Beschlägen, die für diese Bauweise optimiert sind, was eine große Auswahl an Zubehörteilen und Optionen für die Anpassung und Erweiterung von Möbeln bietet.
Was sind die System 32 mm Maße?
Für die Verwendung des System 32 mm gibt es genaue Maße und Abstände, die Du einhalten musst. In diesem Abschnitt stelle ich Dir alle System 32 Maße vor, die Du kennen musst. Die Maße umfassen
- Bohrlochdurchmesser
- Bohrlochabstände
- Abstand des obersten und untersten Bohrlochs zur Ober- oder Unterkante
- Abstand der vorderen Lochreihe zur Vorderkante
- Abstand der vorderen und hinteren Lochreihe
- Abstand der hinteren Lochreihe zur Hinterkante
Diese Konstruktionsmerkmale des System 32 mm ermöglichen eine hohe Vereinheitlichung von Bauteilabmessungen und Produktionsabläufen, was die Fertigung von Möbeln erleichtert. Durch das Abstimmen von Beschlägen auf das System können Möbelteile einfach verbunden. Schauen wir uns die einzelnen Maße im Detail an.
System 32 Bohrlochabstände innerhalb der Lochreihe
Der Durchmesser der Bohrungen beträgt 5 mm. Jedes Bohrloch wird also mit einem 5 mm Bohrer gebohrt.
Der Abstand der Bohrungen innerhalb der Lochreihe beträgt 32 mm. Gemessen wird hier von Bohrlochmitte zu Bohrlochmitte. Das ergibt einen lichten Abstand zwischen zwei Bohrlöchern von 27 mm.
Jetzt weißt Du, wie Du die Lochreihe für ein System 32 bohrst. Aber wo werden die Lochreihen positioniert?
Abstände der oberen/unteren Bohrlöcher zur Werkstückkante
Grundsätzlich kannst Du das erste und das letzte Bohrloch frei positionieren. Für die Verwendung von Korpussystemverbindern sollte der Abstand der untersten und obersten Bohrung zur jeweiligen Außenkante gleich der Materialstärke minus Vorgabe des Beschlagherstellers sein, oft die halbe Materialstärke der Böden.
Klingt etwas kompliziert. Hier nochmal einfacher: Meistens beträgt der Abstand des ersten/letzten Bohrlochs zur Unter-/Oberkante genau die Hälfte der Materialstärke der Böden. Wieso?
Nehmen wir einem Dübel als Verbindungselement. Im Hirnholz des Bodens wird er mittig eingebohrt. Soll der Boden bündig mit der Unterkante der Korpusseite abschließen, bohrst Du das erste Bohrloch im Abstand der halben Materialstärke. Anschließend bohrst Du im oben genannten 32 mm Raster.
Jetzt stellt sich die Frage: In welchem Abstand bohrt man die vordere und hintere Lochreihe zur jeweiligen Kante?
Lochreihenabstand zur Werkstückkante
Der Abstand der vorderen Lochreihe zur Vorderkante beträgt in aller Regel 37 mm. Dieses Maß ist kompatibel zu den meisten System 32 Beschlägen. Es gibt aber auch Hersteller, die geringere Abstände zur Vorderkante wählen.
Der Abstand der hinteren Lochreihe zur Hinterkante beträgt meist auch 37 mm. Bei 37 mm zur Hinterkante ist kein Umrüsten der Bohrmaschine oder anderer Vorrichtungen erforderlich.
Alternativ kannst Du die hintere Lochreihe auch im Abstand von 37 mm zur Innenkante der Nut für die Rückwand bohren. Das erleichtert Dir später die Montage von Rückwandträgern.
Wichtiger als der Abstand der hinteren Lochreihe zur Hinterkante ist jedoch der Abstand zwischen den beiden Lochreihen.
Abstände der Lochreihen
Der Abstand der vorderen und hinteren Lochreihe ist ebenfalls festgelegt: Er beträgt ein Vielfaches von 32 mm. Möchtest Du Schubladen einbauen, solltest Du Dich an die 32 mm halten, denn die meisten Schubladenbeschläge besitzen Bohrungen für diese Abstände.
Die Bohrlochmitten der vorderen und hinteren Lochreihe sind letztlich also 32 mm, 64 mm, 96 mm, usw. voneinander entfernt. Oder eben beispielsweise 586 mm (16*32 mm) für einen ca. 600 mm breiten Korpus.
Wieso genau 16 mal die 32 mm? Dazu mehr bei der Berechnung der Abstände im System 32.
Wie man das System 32 berechnet?
Das System 32 mm vergibt relativ starre Vorgaben für die Positionierung der Bohrlochreihen. Man kann also sagen: Die Größe des Möbels richtet sich nach dem System 32 Raster. Um das System 32 mm also korrekt anzuwenden, ist es wichtig, dass Du die richtigen Maße und Abstände zu berechnest.
Um die Größe Deiner Korpusseiten im System 32 berechnen zu können, kannst Du entweder einen System 32 Rechner verwenden oder eine System 32 Tabelle. Die Tabelle zeigt Dir, wie groß eine Korpusseite für eine bestimmte Anzahl an Bohrlöchern sein muss.
System 32 Tabelle
Aus einer System 32 mm Größtentabelle kannst Du recht einfach herauslesen, wie lange eine Lochreihe für eine bestimmte Anzahl an Bohrlöchern ist. Die Tabelle ist auf den ersten Blick schwer verständlich daher eine kurze Erklärung:
- Eine Zelle ist immer einer Zeile und einer Spalte zugeordnet.
- Die Zeilen- und Spaltennummer ergeben zusammen eine zweistellige Zahl. Diese Zahl ist die Anzahl der Bohrlöcher.
- Die Spaltennummer gibt die Anzahl der „Einer“ der Zahl an. Für x8 Bohrlöcher in der Lochreihe wählst Du also die Spalte „8“ aus.
- Die Zeilennummer gibt die Anzahl der „Zehner“ an. Für eine Lochreihe mit dreißig-nochwas Löchern wählst Du also die Zeile „3“ aus.
So weit so unklar? Erstmal die Tabelle. Danach ein Beispiel für die darin fett markierte Zahl. Danach sollte es auf jeden Fall klar sein.
→Einer→ ↓Zehner↓ | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
0 | 0 | 32 | 64 | 96 | 128 | 160 | 192 | 224 | 256 | 288 |
1 | 320 | 352 | 384 | 416 | 448 | 480 | 512 | 544 | 576 | 608 |
2 | 640 | 672 | 704 | 736 | 768 | 800 | 832 | 864 | 896 | 928 |
3 | 960 | 992 | 1024 | 1056 | 1088 | 1120 | 1152 | 1184 | 1216 | 1248 |
4 | 1280 | 1312 | 1344 | 1376 | 1408 | 1440 | 1472 | 1504 | 1536 | 1568 |
5 | 1600 | 1632 | 1664 | 1696 | 1728 | 1760 | 1792 | 1824 | 1856 | 1888 |
6 | 1920 | 1952 | 1984 | 2016 | 2048 | 2080 | 2112 | 2144 | 2176 | 2208 |
7 | 2240 | 2272 | 2304 | 2336 | 2368 | 2400 | 2432 | 2464 | 2496 | 2528 |
8 | 2560 | 2592 | 2624 | 2656 | 2688 | 2720 | 2752 | 2784 | 2816 | 2848 |
9 | 2880 | 2912 | 2944 | 2976 | 3008 | 3040 | 3072 | 3104 | 3136 | 3168 |
Tabelle der Lochreihenmaße
Angenommen wir wollen 18 Löcher jeder Lochreihe bohren. Wie lang wird die Lochreihe? Um das aus der System 32 Tabelle abzulesen, teilen wir die 18 gedanklich in Zehner=1 und Einer=8 auf.
Wir suchen dann zuerst die Zehner-Zeile. Also die Zeile mit der Nummer 1. Diese gehen wir entlang, bis zur Spalte mit der Nummer 8 für die Einer-Spalte. Die Zelle, in der sich die Zehner-Zeile und die Einer-Spalte trifft, ist die mit der Zahl 576. Eine Lochreihe mit 18 Löchern ist also 576 mm lang.
Aber wie lang ist die endgültige Korpusseite?
Wenn Du standardmäßig die halbe Materialstärke als Abstand des oberen und unteren Lochs zur jeweiligen Kante verwendest, besitzt diese Korpusseite eine Länge von:
- 576 + 2 × ½ × Stärke
- Bei 19 mm Materialstärke wären das: 576 × 19 = 595 mm.
Du kannst die Maße aber auch berechnen. Das machen wir dann auch für die Breite.
System 32 Maße berechnen
Die System 32 mm Abmessungen einer Korpusseite lassen sich auch recht einfach berechnen. Die Formel für die Länge einer Korpusseite lautet:
- Länge = 32 × Anzahl Bohrlöcher + Kantenabstand × 2 ; bzw.
- Länge = 32 × Anzahl Bohrlöcher + Materialstärke
- Du kannst schlicht die einfache Materialstärke addieren, weil oben und unten jeweils die halbe Materialstärke hinzugerechnet wird.
Die Formel für die Breite einer Korpusseite lautet:
- Breite = 32 × X + 37 × 2
- Das X steht hier für einen ganzzahligen Multiplikator.
Jetzt wird hoffentlich auch klarer wieso, ich weiter oben genau 16 genommen hatte. Für einen etwa 600 mm breiten Korpus ergibt das:
- 32 × 16 + 37 × 2 = 586 mm Breite
Bei 15 wären es nur 554 mm. Bei 17 wären es bereits 618 mm. Ein Multiplikator von 16 kommt den gewünschten 600 mm also am nächsten.
An beiden Formeln wird klar, dass sich die End- bzw. Außenmaße eines Möbelstücks an das 32er Raster halten, sofern Du stur den „Vorgaben“ folgst.
Beschläge und Zubehör für das System 32mm
Es existiert eine große Anzahl an Beschlägen für das System 32. Sicherlich kennst Du manche bereits. In der folgenden Liste habe ich Dir einige zusammengetragen.
Neben dem klassischen 5-mm-Holzbohrer gibt es auch spezielle Holzbohrer für das Möbelbausystem. Das sind Zentrierbohrer wie der von Festool.
Der große Vorteil ist die einstellbare Bohrtiefenbegrenzung. Sie ist deutlich stabilder als die Metallringe, die an Holzspiralbohrern befestigt werden (und sich gerne mal verziehen).
Häufig werden die Lochreihen mit einem 5-mm-Bohrer gebohrt. Wenn Du die Lochreihen aber mit der Oberfräser herstellen willst, gibt es auch hierfür spezielle Fräser: sogenannte Dübelbohrer. Ein Beispiel ist der 5mm Dübelbohrer von Festool.
System 32 mm Schablone
Um einfach und schnell die Lochreihen bohren zu können, gibt es System 32 Schablonen für Bohrer und Oberfräsen. Diese Schablonen legst Du auf die Seitenteile des Möbels auf. Sie bieten eine Führung für die Oberfräse oder geben die Bohrlöcher vor.
Tipps und Tricks für das System 32
Tipps und Tricks erleichtern Dir das Arbeiten mit dem System.
- Der Abstand der ersten Bohrung zur Schrankseitenunterkante sollte gleich dem Abstand der letzten Bohrung zur Schrankseitenoberkante sein. So kannst Du die Bohrschablone ansetzen, ohne sie umrüsten zu müssen.
- Für die Verwendung der meisten Korpussystemverbindern sollte der Abstand der untersten und obersten Bohrung zur jeweiligen Außenkante gleich der Materialstärke minus Vorgabe des Beschlagherstellers sein. In aller Regel entspricht dies der halben Materialstärke der Böden.
- Der Abstand der hinteren Lochreihe zur Hinterkante/Rückwand sollte 37 mm betragen, um kein Umrüsten der Bohrmaschine zu benötigen.
- Beträgt der Abstand der vorderen und hinteren Lochreihe jeweils 37 mm zur Vorderkante/Hinterkante und sind die Abstände der ersten und letzten Bohrung zur Korpusseitenpber-/unterkante gleich, kannst Du die Korpusse beliebig drehen. Es gilt: Linke Seite = rechte Korpusseite und die Seiten besitzen spezifische Ober- oder Unterseite.
- Den Abstand der hinteren Lochreihe zur Innenkante der Nut, die die Rückwand aufnimmt, auf 37 mm festzulegen erleichtert Dir die Montage von Rückwandträgern. Die Korpusseiten sind aber dann nicht mehr beliebig drehbar.
Welche Vorteile und Nachteile das System 32 mm bietet
Wie bei allen Konstruktions- und Fertigungsprinzipien besitzt das System 32 mm Vor- und Nachteile. Wenn Du sie kennst, kannst Du eher entscheiden, ob ein Möbelstück bzw. Projekt mit dem System umgesetzt werden sollte oder nicht.
System 32 und die Nachteile
Das wohl größte Argument gegen das System lautet: Die Lochreihen sehen eigentlich nicht besonders schön aus. Sie können die Optik von – vor allem offenen – Möbeln (negativ) beeinträchtigen.
Der erste Punkt greift umso mehr, denn Möbel mit Lochreihe sehen möglicherweise aus wie gekauft. Viele Hersteller in Europa fertigen professionell Schränke nach diesem Standard. Die Lochreihe ist also ein ungewolltes „Wiedererkennungsmerkmal“.
Einige behaupten: Die Möglichkeiten, die das System 32 bietet, bleiben häufig ungenutzt. Einmal eingerichtet bleibe das Innenleben eines Schrankes, wie es ist. Das sehe ich allerdings anders. Ich habe in meinen Küchenschränken und auch in anderen Schränken schon öfter die Einlegeböden neuen Anforderungen angepasst. Sicher: Man passt das Innenleben eher selten an. Aber wenn es so weit ist, ist man froh, dass man die Möglichkeit hat und es mit ein paar Handgriffen erledigen kann.
Zuletzt: Die Herstellung der Lochreihen ist zeitaufwendig und erfordert eine hohe Präzision. Eine falsche Bohrposition oder ein falscher Bohrabstand kann zu erheblichen Fehlern führen und die Korpusseite schlimmstenfalls unbrauchbar machen. Das lässt sich aber mit ein wenig Umsicht, etwas Erfahrung und v.a. einer guten Bohrlehre vermeiden.
System 32: Vorteile
Ein Vorteil des Systems ist die leichte Zerlegbarkeit von Möbeln. Das erleichtert deren Transport und die Lagerung. Dies ist vor allem bei Umzügen von Vorteil. Diesen Vorteil können aber auch traditionellere Bauweisen bieten.
Mit einer guten Bohrlehre oder Fräsvorrichtung und etwas Übung ist das System vergleichsweise schnell hergestellt.
Das standardisierte Raster und die große Verbreitung von System 32 mm Möbeln bietet eine enorme Auswahl an Standardbeschlägen, mit denen viele Funktionen in Möbel eingebaut werden können. Beispiele hierfür sind Scharniere, Führungsschienen für Schubladen, Kleiderstangen, etc. Diese Standards ermöglichen es Dir, ein Möbelstück einfach mit hoher die Funktionalität auszustatten.
Das System 32 mm vereinheitlicht die Bauteilabmessungen. Das erlaubt auch Heimwerkern standardisierte Produktionsabläufe. Hilfreich ist das, wenn mal ein größeres Projekt ansteht (Küchenmöbel oder Einbauschrank) oder die Innenausstattung grundsätzlich rational hergestellt werden soll. Die Standardisierung führt letztlich auch zu einer Zeitersparnis bei der Reihenfertigung von Möbeln und einer gewissen Kosteneffektivität.
Ein weiterer Vorteil des System 32 mm ist die große Flexibilität bei der Innengestaltung von Möbeln. Einlegeböden können leicht versetzt werden oder durch Schubladen ersetzt werden. Das ermöglicht eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Nutzers.
Das System 32 mm ist ein wichtiger Bestandteil moderner Möbelkonstruktionen und bietet unterschiedliche Vorteile, aber wie alles im Leben auch Nachteile. Holzwerkern erlaubt das System das Herstellen flexibler Möbel und vereinfacht den Planungs- und ggf. den Herstellungsprozess.
Die Möglichkeiten des Systems und die kompatiblen Beschläge üben einen gewissen Reiz auf uns Holzwerker aus. Welche Erfahrungen hast Du mit dem System 32 mm gemacht? Schreibe mir gerne einen Kommentar.
Häufige Fragen
- Was ist das System 32 mm?
Das System 32 mm ist ein Möbelkonstruktions- und Fertigungsprinzip für die rationelle Herstellung von anpassbaren Möbeln. Es ist gekennzeichnet durch Reihenlochbohrungen im Abstand von 32 mm in den Korpusseiten eines Möbels. Der Bohrungsabstand von 32 mm ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Anordnung von Regalböden, Schubladen und anderen Einbauelementen.
- Was sind die System 32 mm Maße?
- Der Durchmesser der Bohrungen beträgt 5 mm.
- Der Abstand der Bohrungen in der Lochreihe beträgt 32 mm.
- Der Abstand der vorderen Lochreihe zur Vorderkante beträgt 37 mm.
- Der Abstand zwischen der vorderen und hinteren Lochreihe beträgt ein Vielfaches von 32 mm.
- Der Abstand der hinteren Lochreihe zur Hinterkante beträgt 37 mm.
- Für die Verwendung von Korpussystemverbindern sollte der Abstand der untersten und obersten Bohrung zur jeweiligen Außenkante gleich der Materialstärke minus Vorgabe des Beschlagherstellers sein, oft die halbe Materialstärke der Böden.
- Wie kann man das System 32 mm berechnen?
Die Formel für die Länge einer Korpusseite lautet:
- Länge = 32 mm × Anzahl Bohrlöcher + Materialstärke
Die Formel für die Breite einer Korpusseite lautet:
- Breite = 32 mm × X + 37 mm × 2
- Das X steht hier für einen ganzzahligen Multiplikator.
- Was besitzt das System 32 mm für Vorteile?
- Möbel sind leicht zerlegbar
- Vereinheitlichung zum einen von Bauteilabmessungen und zum anderen von Produktionsabläufen
- Zeitersparnis bei der Reihenfertigung von Möbeln
- Kosteneffektivität durch die Standardisierung
- Innengestaltung des Möbels ist extrem flexibel. Einlegeböden können leicht versetzt werden oder durch Schubladen ersetzt werden.
- Die große Verbreitung garantiert die leichte Verfügbarkeit einer enormen Menge von Standardbeschlägen, mit denen viele Funktionen in Möbel eingebaut werden können. Beispiele: Scharniere, Führungsschienen für Schubladen, Kleiderstangen, etc.
- Schnelle Reihenfertigung bei Verwendung einer guten Bohrlehre
- Was besitzt das System 32 mm für Nachteile?
- Die Lochreihen sind eigentlich nicht besonders schön.
- Die Möglichkeiten, die das System 32 bietet, bleiben häufig ungenutzt.
- Die Herstellung der Lochreihen ist zeitaufwendig.
- Die Herstellung der Lochreihen erfordert eine hohe Präzision.
- Möbel sehen möglicherweise aus wie gekauft.
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