Was ist der Unterschied zwischen einem Sackloch und Durchgangsloch?
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Hast Du Dich gefragt, was der Unterschied zwischen einem Sackloch und einem Durchgangsloch ist? Oder hast Du einmal versucht, eine Bohrung mit zwei Durchmessern zu machen? Ist Dir dabei die Oberfläche des Werkstücks verkratzt? Dieser Artikel erklärt Dir die Unterschiede zwischen beiden Bohrungen und auf was Du bei einer Bohrung mit zwei Durchmessern achten musst.
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Durchgangslochbohrung
Ein Durchgangsloch bezeichnet eine Bohrung, bei der das Werkstück vollständig durchbohrt wird. Das Durchgangsloch ist also so tief wie die Werkstückstärke. Verwendungszwecke für Durchgangslöcher:
- Bohrungen für Dübel, die aus optischen oder konstruktiven Gründen erst nachträglich von außen gesetzt werden
- Bohrungen für Schraubverbindungen im zu verschraubenden Teil
- Einbringen von Rundstäben (bspw. Holzscharniere)
Im Englischen werden Durchgangslöcher through holes oder clearance holes genannt.
Sacklochbohrung
Ein Sackloch bezeichnet eine Bohrung, bei der nur teilweise in das Werkstück eingebohrt wird. Das Sackloch kennzeichnet also eine Tiefe, die geringer ist, als die Werkstückstärke. Verwendungszwecke für Sacklöcher:
- Konstruktive Verbindungen wie Dübel oder Gewindemuttern, aber auch beim Vorbohren von Schraubverbindungen (im Teil, auf das aufgeschraubt wird)
- Optische oder konstruktive Gründe, wenn eine Durchgangsbohrung unerwünscht ist.
- (End-)Halterungen für Rundstäbe (bspw. Rollenhalter)
Im Englischen werden Sacklöcher blind holes genannt.
Kombination von Sackloch und Durchgangsloch
Sacklöcher und Durchgangslöcher lassen sich auch kombinieren. Das ist notwendig, wenn Du zwei Durchmesser in einer Bohrung bzw. in einem Bohrloch benötigst. Verwendungszwecke für Kombinationsbohrungen:
- Verdecken von Schraubköpfen
- Verdecken von Dübeln, deren Verbindungen nicht von vornherein mit einem Sackloch hergestellt werden konnten
- Bündiges einbringen von Maschinenkopfschrauben beim Bau von Jigs
Bei der Herstellung von Kombinationsbohrungen solltest Du folgendes beachten: Bohre zuerst die im Durchmesser größere Sacklochbohrung:
Erst danach bohrst Du das im Durchmesser kleinere Durchgangsloch:
Mit dieser Bohrreihenfolge hat jeder Bohrer immer „Fleisch“ in das er schneiden kann. Bohrst Du zuerst das Durchgangsloch, dann ist in der Mitte kein Material mehr, in das der Bohrer für das Sackloch greifen kann.
Die Folge ist, dass der Bohrer nicht durch die Spitze zentriert wird. Besonders problematisch ist das beispielsweise bei Forstnerbohrern mit ihrer kleinen Zentrierspitze. Der Bohrer findet keinen halt, bis Du ein wenig in das Material gebohrt hast. Dadurch „eiert“ er anfangs über die Oberfläche und verkratzt sie.
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