Bosch Bi-Metall-Lochsägen-Set Erfahrungen und Review
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Für kleinere Löcher gibt es Spiralbohrer. Für größere Löcher existieren Forstnerbohrer, Schlangenbohrer, Flachbohrer und: Lochsägen. Um ein Loch mit großen Durchmessern in Holz zu bohren musst Du meist auf Lochsägen zurückgreifen.
Bereits beim Namen des Werkzeugs fällt der Unterschied sofort auf: Lochsäge anstatt ‑bohrer. Bereits die Wortwahl beschreibt das Alleinstellungsmerkmal von Lochsägen:
Holz wird mit Lochsägen nur am Rand der Bohrung gesägt. Die Bohrmaschine muss dadurch weniger Kraft aufwenden. Theoretisch ist der Bohrfortschritt dadurch auch schneller.
Das Sägen am Rand verschafft Lochsägen einen weiteren Vorteil: Es gibt einen Ausschnitt: das Abfallstück in der Mitte. Das kannst Du nutzen, um Runde Werkstücke herzustellen.
Nachdem das Grundsätzliche geklärt ist, zurück zum Bi-Metall Lochsägen-Set von Bosch. Ich schätze das Lochsägen Set, für seine schnelle und präzise (Bohr-)Leistung.
Meine Erfahrungen mit der Lochsäge
Ich habe das Bosch Bi-Metall Lochsägen Set mit SDS-Plus Aufnahme bereits in mehreren Projekten genutzt und einige Erfahrungen gesammelt.
Die Lochsägen leisteten mir bei meinen Projekten bisher gute Dienste. Sie haben bereits viele Löcher gebohrt und mich stellt die Qualität der „Bohrer“ durchweg zufrieden.
Der Bohrfortschritt geht zügig voran – vorausgesetzt, der Holzstaub wird regelmäßig aus dem Bohrloch entfernt. Bisher (nach etwa zwei Jahren Verwendung) ist auch noch keine Lochsäge stumpf.
Wie bei jeder Lochsäge musst Du aber folgendes beachten: Die Lochsäge zerspant das Material an der Stelle, an der die Sägezähne auftreffen. Anders als bei Spiralbohrern ist die Geometrie des Bohrers aber nicht so konstruiert, dass die Späne ausgeräumt werden.
Es ist daher sehr wichtig, dass Du den Bohrer regelmäßig aus dem Bohrloch herausziehst. Nur so kann das Bohrmehl und können die Späne am Grund ausgeblasen oder abgesaugt werden.
Entfernst Du die Lochsäge nicht regelmäßig aus dem Bohrloch, dann überhitzt sie. Es entstehen dadurch Brandspuren im Holz und die Lochsäge kann „ausglühen“, wodurch sie unbrauchbar wird.
Die Sägegeschwindigkeit ergibt sich auch aus der großen Zahnung mit der Bosch die Lochsägen ausgestattet hat.
Vorteile des SDS-Plus Systems
Das Set ist mit einer SDS-Plus Aufnahme ausgestattet, was zwei Vorteile mit sich bringt:
Erstens ist es super einfach, die Lochsäge zu wechseln. Sie lassen sich schnell aufstecken und schnell entfernen.
Der zweite Vorteil ist nicht ganz so offensichtlich. Wenn Du das Loch mit der Lochsäge gebohrt hast, steckt der Ausschnitt im Regelfall in der Lochsäge fest. Meistens ist er schwer zu entfernen.
Durch das SDS Plus System kannst Du den Zentrierbohrer und die Lochsäge von der Aufnahme lösen. Danach kannst Du den Zentrierbohrer herausdrücken. Häufig kommt dabei der Ausschnitt bereits mit raus.
Selbst, wenn er dann immer noch feststeckt: Du hast jetzt ein 8 mm Loch, in das Du einen Haken reinstecken und damit das Abfallstück herausziehen kannst. Auf diese Weise ist das Abfallstück entfernbar, ohne die Lochsäge zu beschädigen.
Das SDS-Plus System kommt allerdings auch mit einem Nachteil. Dieser ist meiner Meinung nach aber nicht gravierend, wenn man ihn kennt und beachtet.
Der 8 mm HSS Zentrierbohrer hat in der Power-Change Plus Aufnahme ein kleines Spiel. Wenn Du am Anfang des Bohrens zu stark aufdrückst, dann kann Dir die Lochsäge verlaufen. Das Ergebnis ist dann ein ausgefranstes Bohrloch.
Die Lösung ist, am Anfang nur mit wenig Druck zu arbeiten und erst, wenn die Bohrkrone bereits 1-2 mm ins Holz gebohrt hat, den Druck etwas zu erhöhen. Alternativ kannst Du mit einem regulären 8 mm Holzspiralbohrer das Führungsloch vorbohren.
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Einzelne Bohrkronen nachrüsten
Möchtest Du bestimmte Bohrkronen nachrüsten, empfehle ich Dir die Bosch Professional Carbide Endurance for Heavy Duty Lochsägen.
Sie kosten – je nach Durchmesser – nur geringfügig mehr als die „Standard“-Modelle des obigen Sets. Dafür weisen sie laut Bosch eine deutlich höhere Standzeit auf.
Lieferumfang
Das 14-teilige Lochsägen Set enthält tatsächlich nur 11 Bohrkronen. Bosch frisiert im klassischen Marketing-Sprech hier den Titel. Die restlichen drei Teile sind:
- 1 x die „Power-Change Plus“ Aufnahme, welche die Lochsäge und den Zentrierbohrer aufnimmt. Der Schaft der Aufnahme, der in den Bohrer eingeführt wird, ist ein Sechskant mit 11 mm Durchmesser. In einem Akkubohrer mit einem 10 mm Bohrfutter (bspw. in meinem Bosch GSR 12V-15), kannst Du das Set also nicht verwenden.
- 2 x ein 8 mm HSS Bohrer, der als Zentrierspitze fungiert.
Die Lochsägen sind in folgenden Durchmessern enthalten:
- 20 / 22 / 25 / 32 / 35 / 40 / 44 / 51 / 60 / 64 / 76 mm
- Arbeitslänge der Lochsägen: 44 mm
- Du kannst Größen von 14-210 mm nachkaufen. Beispielsweise hier:
Die Plastikbox
Die Lochsägen kommen in einer praktischen Plastikbox. Die einzelnen Sägen werden in Aufnahmen gesteckt, die sie beim Transport sicher halten. Das schont die Schneiden, da die einzelnen Sägen so nicht aneinander schlagen können.
Einziger Nachteil dabei: Du musst die Sägen von oben greifen, wenn Du sie herausnehmen willst. Es besteht dadurch ein gewisses Risiko, sich zu schneiden.
Die Box verfügt über eine Menge an Steckplätzen, wodurch Du eine gewisse Flexibilität bei der Anordnung der Bohrhülsen hast. Logischerweise kannst Du aber nicht alle Steckplätze nutzen, weil größere Bohrköpfe mehrere Plätze überdecken.
Bi-Metall-Konstruktion, Schärfe und Standzeit
Die Lochsägen sind aus einem Bi-Metall gefertigt. Das Material soll für eine lange Lebensdauer und hohe Schnittleistung sorgen. Die Sägeblätter sind hierfür mit einem 8-Prozent-Kobaltanteil versehen, der eine besonders hohe Hitzebeständigkeit und Verschleißfestigkeit garantieren soll.
Da ich zuvor nur ein allerbilligstes Lochsägenset aus der Ramschwarenabteilung hatte, kann ich keinen direkten Vergleich zur Standzeit ziehen. Allerdings finde ich, dass die Lochsäge auch nach mehrjährigem Einsatz immer noch sehr gut sägen. Insofern bin ich zufrieden.
Was ist der Unterschied zu den günstigeren Lochsägen-Sets von Bosch?
Es gibt im Vergleich zu dem von mir vorgestellten Set günstigere Sets. Beispielsweise dieses hier:
Aber warum ist dieses Set deutlich günstiger?
Der Grund, wieso diese Varianten so viel günstiger sind, liegt am Aufnahmemechanismus. Bosch nennt ihn Q-Lock. Das Funktionsprinzip ist, dass die Lochsäge – einem Bajonettverschluss ähnlich – auf die Halterung „aufgeschraubt“ wird.
Der Nachteil ist, dass die Lochsäge nach dem Bohren extrem fest auf der Halterung sitzt. Sie lässt sich nur noch mit viel Kraft lösen.
Wenn der Preis für Dich ausschlaggebend ist, kannst Du zu dieser Variante greifen. Andernfalls empfehle ich Dir die teurere Ausführung mit SDS Plus Aufnahme.
Häufige Fragen
- Was ist der Unterschied zwischen Bimetall und HSS Lochsägen?
Der Name der Bimetall-Lochsägen rührt daher, dass der Grundkörper und die Schneiden der Lochsäge aus zwei unterschiedlichen Werkzeugstählen besteht. Der Grundkörper wird aus einem biegsamen Spezialstahl gefertigt. Für die Sägezähne wird entweder HSS oder HSS-Co8 – HSS mit 8% Cobalt-Legierung – verwendet.
Aufgrund des Materialmixes sind Bimetall-Lochsägen sowohl für die Metallzerspanung als auch für die Holzverarbeitung geeignet.
Bimetall-Lochsägen schaffen außerdem größere Schnitttiefen. Dafür schneidest du mit den Hartmetall-Lochsägen deutlich härteres Material (Stahl bis 1.000 N/mm² – aber das ist vermutlich nicht relevant).
- Was muss ich beim Bohren mit Lochsägen beachten?
Beachte beim Bohren mit einer Lochsäge folgende Punkte:
- Bohre nur mit leichtem und gleichmäßigem Anpressdruck. Zu hoher Druck erzeugt nur mehr Reibung und Brandspuren.
- Je größer der Lochdurchmesser, desto kleiner wählst Du die Drehzahlvorwahl.
- Vermeide Pendelbewegungen. Wenn Du die Lochsäge hin und her kippst, kann sie sich leicht verkanten. Sie bleibt dann stehen. Ein kräftiger Bohrer kann sich dabei aus Deinem Griff reißen.
- Kann ich mit Lochsägen auch Räder/runde Werkstücke herstellen?
Ja, das geht. Hebe einfach den Ausschnitt auf, der in der Lochsäge steckt. Meistens hat der Ausschnitt jedoch ein 8 mm Loch in der Mitte.
Ist ein Loch in der Mitte unerwünscht, kannst Du folgenden Trick anwenden:
- Nimm ein Hilfsholz, das größer ist als der Bohrdurchmesser. 4-6 mm Stärke sind ausreichend. Das Holz muss rund um das Bohrloch genug Platz haben, um doppelseitiges Klebeband oder Zwingen daran befestigen zu können.
- Bohre mit der Lochsäge im gewünschten Durchmesser ein Loch in das Hilfsholz.
- Entferne den 8 mm Führungs- und Zentrierbohrer aus der Lochsäge, sodass nur noch die Bohrkrone in der Aufnahme verbleibt.
- Klebe oder zwinge das Hilfsholz auf das eigentlich zu bearbeitende Holz.
- Das Hilfsholz wirkt am Anfang wie eine Führung für die Lochsäge. Das Bohrloch verhindert, dass die Lochsäge unkontrolliert über Holz kratzt, bis die Sägezähne greifen.
- Bohre 2-3 mm tief und entferne anschließend die Hilfsführung. Das Loch ist tief genug, um die Bohrkrone zu führen. Theoretisch könntest Du die Hilfsführung auch bis zum Ende befestigt lassen. Wenn Du sie entfernst, kannst Du aber leichter absaugen.
Das Ergebnis ist ein perfekter runder Ausschnitt ohne Loch in der Mitte. Wichtig: Der Ausschnitt entspricht nicht dem Durchmesser der Bohrkrone! Der Durchmesser gibt die Größe des Bohrlochs an. Der Ausschnitt ist zwangsläufig um die Stärke der Sägezähne kleiner.
- Was ist der Unterschied zu den günstigeren Varianten von Bosch?
Der Grund, wieso diese Varianten so viel günstiger sind, liegt am Aufnahmemechanismus. Bosch nennt ihn Q-Lock. Das Funktionsprinzip ist, dass die Lochsäge – einem Bajonettverschluss ähnlich – auf die Halterung „aufgeschraubt“ wird.
Der Nachteil ist, dass die Lochsäge nach dem Bohren extrem fest auf der Halterung sitzt. Sie lässt sich nur noch mit viel Kraft lösen.
Wenn der Preis für Dich ausschlaggebend ist, kannst Du zu dieser Variante greifen. Andernfalls empfehle ich Dir die teurere Ausführung mit SDS Plus Aufnahme.
Es gibt vergleichsweise günstige Varianten der Lochsägen Sets. Beispielsweise diese Hier:
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