Variables Regalsystem
Diese Seite erhält eine Provision für Artikel, die über Links auf dieser Website gekauft werden, einschließlich Amazon Associates und andere Affiliate-Werbeprogramme
In diesem Projekt hat die Festool CS 70 mit ihrer Zugfunktion ihre Stärken ausspielen können. Da die Seitenteile eine Länge von 2,3 m haben lasse sie sich schlecht gleichmäßig bewegen.
Die Zugfunktion erleichtert das Projekt, weil ich die seitlichen Pfosten fixieren und mit der Säge einen Zugschnitt machen konnte.
Wenn Du keine Zugschnitte mit der Tischkreissäge sägen kannst, ergeben sich Dir folgende Alternativen:
- Eine Zug-, Kappsäge mit Tiefenstopp
- Eine Oberfräse mit Führungsschiene
- Eine Handsäge
Einen Schiebeschlitten zu verwenden, halte ich für ungünstig, weil 2,3 m Balken bewegt werden (Platzbedarf) und das Werkstück bei den ersten und letzten Nuten auf jeden Fall kippeln wird.
Die Teile des Vorratsregals
Die Seitenteile des Vorratsregals sind aus sägerauen Fichten/Tannen Kanthölzern vom Baumarkt. Der laufende Meter kostet unter einem Euro. Das macht das Projekt sehr günstig.
Legst Du mehr Wert auf eine glatte Oberfläche, kannst Du gehobelte Kanthölzer kaufen. Gehobelte Kanthölzer musst Du nicht mehr nachbearbeiten – sie sind aber etwas teurer.
Die SketchUp Datei, mit der ich das Projekt geplant und anschließend gebaut habe, kannst erhältst Du hier:
Stückliste für ein Seitenteil
Die Stückliste gilt für ein Seitenteil. Für ein Regal brauchst Du mindestens zwei. Das Regalsystem ist so konzipiert, dass für jedes zusätzliches Regal nur ein weiteres Seitenteil benötigt wird. Das spart einerseits Kosten, andererseits wird die Bauzeit verringert.
Nummer | Beschreibung | Menge | Länge | Breite | Stärke | Material |
---|---|---|---|---|---|---|
S-1 | Seitenpfosten | 2 | 2.300 mm | 58 mm | 38 mm | Kantholz FI/TA sägerau |
S-2 | Querverbinder | 6 | 560 mm | 58 mm | 38 mm | Kantholz FI/TA sägerau |
Alle Maße in mm |
Die Querverbinder dienen gleichzeitig als Auflagen für die Regalböden. Ich habe einen lichten Abstand zwischen den Querverbindern von 300 mm gewählt. Dadurch habe ich pro Regalboden etwas mehr als 30 cm Platz, wenn direkt darüber wieder ein Boden eingesetzt wird.
Stückliste für einen Regalboden
Die Böden werden aus drei Glattkantbrettern, die auf je zwei Querstreben verschraubt sind, gefertigt. Die Stückliste gilt für einen Regalboden.
Nummer | Beschreibung | Menge | Länge | Breite | Stärke | Material |
---|---|---|---|---|---|---|
B-1 | Bodenbrett | 3 | 650mm | 174mm | 19mm | FI/TA Glattkantbrett |
B-2 | Unterkonstruktionslatte | 2 | 590mm | 48mm | 25mm | FI/TA Unterkonstruktionslatte |
Alle Maße in mm |
Seitenteile fertigen
Zuerst habe ich die Seitenteile für das variable Vorratsregal hergestellt. Da ich mit dem Regalsystem die gesamte Raumhöhe ausnutzen wollte, habe ich mich für eine Höhe von 2,3 m entschieden.
Das Kantholz gibt es aber nur in 2 m oder 3 m Länge. Ich musste also erstmal alle Seitenpfosten ablängen.
Hierbei hat sich der Winkelanschlag in Kombination mit der Zugfunktion meiner Festool CS 70 EB mehr als bezahlt gemacht. Das Ablängen ging sehr einfach und schnell.
Wichtig ist, dass das Kantholz mit einer Zwinge am Winkelanschlag befestigt wird. Der Teil, der über den Sägetisch übersteht, muss noch einmal stabilisiert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Kantholz kippelt. Auf dem Bild oben habe ich „professionell“ mit Holzresten stabilisiert (Negativbeispiel!).
Nuten für die Querverbinder einsägen
Nachdem alle Pfosten für die Seitenteile des Vorratsregals abgelängt wurden, habe ich die Nuten für die Querverbinder eingesägt. Die Querverbinder dienen gleichzeitig als Auflagen für die Regalböden.
Um immer den gleichen Abstand von 300 mm zwischen den Querverbindern zu haben, habe ich mir einen Abstandsblock mit 300 mm Länge zugesägt.
Die Nutbreite habe ich mit einem Reststück des Kantholzes markiert. Das hat bereits die 38 mm Breite, die ich brauche, um die Nut anzureißen.
Die Position der Nuten habe ich folgendermaßen angezeichnet: An dem Ende des Seitenpfostens, das später auf dem Boden steht, habe ich den Abstandsblock angelegt.
An den Abstandsblock habe ich das Reststück herangeschoben und die Außenkanten der Nut anhand des Reststückes angerissen. Am Anriss habe ich wieder den Abstandsblock platziert, daran das Reststück angelegt und markiert. Und so weiter …
Um die Nuten zu sägen habe ich den Seitenpfosten mit einer Zwinge am Winkelanschlag befestigt. Nach jedem Schnitt habe ich den Pfosten ein kleines Stück versetzt und einen weiteren Schlitz in die Nut geschnitten.
Die Nut soll 20 mm (~etwa 1/3 der Holzstärke) betragen. Daher habe ich die Sägeblatthöhe auf 20 mm eingestellt. Der Spaltkeil ist für das Nuten in die tiefere Einstellung für verdeckte Schnitte eingerastet.
Da die Nuten mit den Außenseiten des Reststücks angerissen wurden, liegt der Riss außerhalb der Nut. Es ist daher wichtig, dass Du immer innerhalb der Markierung sägst.
Solltest Du auf den Markierungsstrichen sägen, wird die Nut mindestens um die Strichbreite breiter als 38 mm. Die Nut ist dann zu weit und die Verbindung wird locker, schlimmstenfalls sogar lose.
Für jede Nut benötige ich 15 Schnitte, da das Sägeblatt der CS 70 ist 2,6 mm stark ist. Bei 6 Nuten pro Seitenpfosten und zwei Pfosten pro Seitenteil sind das insgesamt 180 Schnitte. Das dauert einen Moment.
Sobald alle Pfosten genutet sind, ist der langatmige Teil des Projekts glücklicherweise erledigt. Ab da an geht es recht zügig, bis es erste sichtbare Resultate gibt und ein Seitenteil fertiggestellt ist.
Querverbinder ablängen und verleimen
Für die Seitenteile brauche ich jetzt noch die Querverbinder. Also habe ich mir aus den 700 mm Reststücken, die nach dem Ablängen überblieben, sowie aus einem weiteren Kantholz 560 mm lange Querverbinder abgelängt.
Mit den abgelängten Querverbindern und den genuteten Seitenpfosten ist alles bereit, um die Seitenteile zu verleimen. Das habe ich in zwei Schritten erledigt. Zuerst habe ich die Querverbinder in einen der Seitenpfosten eingeleimt. Nachdem der Leim angezogen hat, habe ich den zweiten Seitenpfosten angeleimt.
Ehrlicherweise ist das auch dem Umstand geschuldet, dass ich noch nicht allzu viele Zwingen hatte. Mir bliebt also nichts anderes übrig, als stückweise zu verleimen. Es gibt aber auch einen Vorteil:
Die Kanthölzer sind nicht gleichmäßig 38 mm breit. Es gibt einige, die sind dicker, die Nut ist dann zu eng und ein Verbinden schwer bis unmöglich. Durch das stückweise Verleimen lassen sich die breiten Querverbinder identifizieren.
Mit einem Hobel oder Schleifpapier kannst Du schließlich etwas Material abnehmen. Die Nut würde ich nicht nacharbeiten, weil sie schnell zu breit wird. Außerdem ist das ständige ein- und ausspannen des Seitenpfostens mühselig.
Nach dem Verleimen habe ich je zwei Seitenteile mit dem OBSERVATÖR Stützkreuz von IKEA verbunden. Die Stützkreuze lassen ein Regalelement stabil stehen.
Damit das lichte Maß zwischen beiden Seitenteilen die gewünschten 60 cm beträgt, ist es hilfreich, zwei Abstandshölzer in dieser Länge abzulängen. Am Kopf- und am Fußende wird jeweils ein Abstandshalter zwischen beide Teile gelegt. Das Stützkreuz wird anschließend verschraubt. Die Seitenteile stehen dadurch stabil im perfekten Abstand.
Aufstellen der ersten Elemente des Regalsystems
Sobald eine Kombination fertig war, habe ich sie aufgestellt. Durch die aufgestellten Elemente entsteht gedanklich schon Ordnung im Raum. Man kann sich dann bereits vorstellen, wie alles eingeräumt und verstaut wird.
Die einzelnen Seitenteile/Elemente des Regalsystems können – wie jeder Schrank – aufgrund der Höhe kippen. Du solltest sie daher an der Wand fixieren, um die Kippgefahr zu beseitigen.
Du kannst die Stabilität erhöhen, wenn Du in jedem Regalelement einen Einlegeboden mit den beiden Seitenteilen verschraubst. Das steift die Konstruktion aus und reduziert die Kippgefahr zusätzlich.
Fertigen der Einlegeböden
Die Einlegeböden sind schnell hergestellt. Sie müssen zu je 650 mm abgelängt werden. Die Unterkonstruktionslatten musst Du zu 590 mm ablängen.
Um den Einlegeboden problemlos einlegen zu können, braucht das vordere und hintere Bodenbrett links und rechts eine Ausklinkung. Sie hat die Maße 25 mm x 38 mm.
Auch die Ausklinkung habe ich mit der Zugfunktion hergestellt. Dazu habe ich immer vier Bretter aneinandergezwingt und sicher am Winkelanschlag befestigt. Anschließend habe ich mit der Zugfunktion die Ausklinkung ausgesägt.
Nachdem die Ausklinkungen hergestellt waren, habe ich je drei Regalböden mit den Verbindungslatten verschraubt. Der Abstand zwischen den Brettern beträgt bei mir 37 mm. Viel größer sollte der Zwischenraum nicht werden, weil andernfalls die Gefahr besteht, dass Gegenstände durch die Lücke fallen können.
Fotografiert habe ich natürlich einen Fehler. Hier habe ich ein Brett mit Ausklinkung in der Mitte eingeschraubt.
Das fertige Regalsystem
Die SketchUp Datei, mit der ich das Projekt geplant und anschließend gebaut habe, kannst erhältst Du hier:
Wie man sieht, habe ich alle Seitenteile mit Stützkreuzen verbunden. Das gibt mehr Stabilität, ist aber umständlicher auf- und wieder abzubauen.
Erst müssen alle Seitenteile des Regalsystems mit den Stützkreuzen verschraubt werden. Anschließend können sie an die Wand geschoben werden. Beim Abbau ist es umgekehrt.
Grundsätzlich kannst Du auch immer nur zwei Seitenteile mit einem Querverbinder verschrauben. Stellst Du zwei Regalelemente in 60 cm Entfernung zueinander auf, hast Du ein dreiteiliges Regal – das mittige „Element“ ist dann unverbunden.
Wenn Du das Regalsystem so aufstellst, solltest Du im mittleren Teil den obersten und untersten Boden mit den Seitenteilen verschrauben. Ansonsten könnte das linke oder rechte Element verrutschen und die Einlegeböden in der Mitte heraus- bzw. herunterfallen.
Kommentare