Klopapierhalter aus Eiche
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Für mein Bad brauchte ich einen Klopapierhalter. Einen zu finden, der mir gefiel und nicht maßlos überteuert ist, war aber nicht einfach. Also beschloss ich, einen Toilettenpapierhalter aus Eiche selber zu bauen, bevor ich meine Zeit in Onlineshops oder Läden mit der Suche verschwende.
Ich habe mich für eine zeitlose Form entschieden. Durch die schlichte Form ist er schnell und einfach hergestellt.
Die Teile des Toilettenpapierhalters
Nummer | Beschreibung | Menge | Länge | Breite | Stärke | Material |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Seitenteil | 2 | 100mm | 55mm | 18mm | Eiche Leimholz |
2 | Rückteil | 1 | 110mm | 55mm | 18mm | Eiche Leimholz |
3 | Rollenhalter | 1 | 115mm | Ø 20mm | Eiche Rundstab | |
Alle Maße in mm |
Der Klopapierhalter besteht hauptsächlich aus drei 18 mm starken Eiche Leimholz Teilen. Ein 20 mm Rundstab aus Eiche hält die Klopapierrolle. Das Rückteil sowie die beiden Seitenteile sind:
- jeweils 55 mm breit,
- das Rückteil ist 110 mm lang und
- jedes der beiden Seitenteile 100 mm lang.
Anfertigen der Seitenteile
Bei den beiden Seitenteilen habe ich anschließend ausgemessen, an welcher Stelle die Nut bzw. Aufnahme des Rundstabes sein soll. Die Nut ist ca. 20 mm breit und 10 mm tief, da der Rundstab einen Durchmesser von 20 mm hat. Die untere Rundung der Nut habe ich mit einem Forstnerbohrer gebohrt. Der Mittelpunkt der Bohrung ist 25 mm von der Vorderseite der Seitenteile entfernt und in der Höhe mittig platziert (ca. 27 mm von der Oberseite).
Nachdem ich die Mitte der Bohrung angerissen habe, habe ich das Sackloch mit einem 20 mm Forstnerbohrer gebohrt. Das ist theoretisch nicht notwendig, wenn die Nut anschließend mit der Fräse ausgefräst wird.
Durch das Bohren muss der Fräser allerdings weniger Material abtragen und hat so eine längere Stehzeit. Im Prinzip kann man die Nut auch nur mit der Fräse herstellen oder aber auch nur mit dem Forstnerbohrer und einem Stechbeitel.
Um die Nut zu fräsen, habe ich ein Stück MDF als Anschlag auf dem Frästisch mit Zwingen befestigt. Der MDF Anschlag ist 75 mm vom Mittelpunkt des Fräsers entfernt, damit die Nut das Sackloch genau trifft. Der eigentliche Fräsanschlag diente als Tiefenstopp. Die Seitenteile werden dann am MDF Anschlag entlang geführt, um die Nut zu fräsen.
Die beiden Seitenteile sollten aufgrund ihrer Größe auf jeden Fall mit einem Schiebestock oder Notfalls mit Opferhölzern geführt werden. Andernfalls sind die Finger gefährlich nahe am Fräser.
Sobald die Nut hergestellt ist, sind die beiden Seitenteile fertig. Anschließend habe ich das Rückteil bearbeitet.
Herstellen des Rückteils
Am Rückteil müssen nur die Bohrungen für die Schrauben zur Wandbefestigung gebohrt werden. Dazu habe ich als Erstes die Mitte des Rückteils mit zwei vertikalen Linien ermittelt. Auf der Mittellinie habe ich dann zwei Bohrlöcher markiert. Die beiden Bohrlöcher sind jeweils 27,5 mm von den Seiten des Werkstücks entfernt. Nach dem Bohren werden die beiden Löcher noch mit dem Bosch GSR 12V-15 und Senkbohrer gesenkt.
Verleimen und Endbearbeitung
Nachdem alle drei Teile fertig bearbeitet wurden, habe ich sie mit meinem Exzenterschleifer mit Körnung 120/180 geschliffen. Körnung 180 reicht mir für dieses Projekt vollkommen aus.
Generell schleife ich ganz gerne vor dem Verleimen. Ich komme so an alle Stellen ran und muss nicht nach dem Verleimen umständlich in den Ecken herumhantieren. Wird vor dem Verleimen geschliffen, müssen die Flächen vor dem Verleimen allerdings gut abgestaubt und abgesaugt werden. Andernfalls könnten die Leimfugen durch Schleifstaub geschwächt werden, weil die Holzfasern mit Schleifstaub zugesetzt sind.
Im Anschluss an das Schleifen war alles bereit für das Verleimen. Dadurch, dass ich vorher schleife, benutze ich auch nur mäßig viel Leim. Bei zu viel Leimauftrag wird zu viel Leim aus den Fugen gepresst und ich muss im Anschluss eben doch in den Ecken nacharbeiten.
Im Gegensatz zu vielen amerikanischen YouTubern, bin ich sowieso kein Freund von übertrieben viel Leimaustritt. Es gibt letztendlich eine genau richtige Menge an Leimauftrag – und die ist nicht bei möglichst viel Leimaustritt erreicht.
Der letzte Schritt bei dem noch mit Werkzeug am Werkstück gearbeitet wird, ist das Brechen der Kanten. Das habe ich so weit es möglich war mit meinem Einhandhobel erledigt. Die inneren Kanten habe ich mit einem Stechbeitel und Schleifpapier gebrochen.
Der Abschluss – und vermutlich schönste Arbeitsschritt – ist das Ölen. Ich habe mich für biopin Leinölfirnis entschieden. Das Holz wird angefeuert und die Maserung kommt schön zur Geltung. Damit ein kleiner Farbkontrast entsteht, habe ich den Rundstab nicht geölt.
Danach blieb mir nur noch, den Klopapierhalter aufzuhängen. Ich habe Messingschrauben benutzt, weil sich diese gut in das Holz einfügen. Leider habe ich die Schraublöcher etwas zu tief gesenkt, sodass die Schrauben nicht bündig abschließen.
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